Christoph Kern, © Jerrit Peinelt

„Kesselliebe vom Feinsten“

Der Jungwinzer Christoph Kern drückt seine Liebe zu Stuttgart nicht mit Worten aus, sondern mit Wein! Seine Produktlinie „Kesselliebe“ trifft den Geschmack des urbanen Publikums. Christophs Weingut, das Weingut Kern im Remstal steht für hohe Qualität und lange Tradition - Mit Christoph kommt nun auch noch Innovation dazu.

1. Lieber Stiel- oder Henkelglas?

Stielglas! Außer in der Besenwirtschaft, aber dann bitte auch den Wein aus dem Krügle.

2. Was war Ihr bisher schönster Moment als Winzer?

Da gab es schon viele. Einer der mir gut in Erinnerung bleibt, ist die Wahl zum Jungwinzer des Jahres mit der Edition KESSELLIEBE und der kleine Hype danach. Das hat schon richtig Spaß gemacht.

3. Was macht für Sie Wein aus der Region Stuttgart aus?

Die Weine von hier zeichnen sich durch ihren Trinkfluss aus. Wir schaffen es sehr gut frische Aromen, Körper und eine angenehme Säurestruktur zu einem eleganten Ganzen zu vereinen. Das macht uns so schnell keiner nach.

4. Sie bieten einem Weinliebhaber eine Flasche Ihres besten Weines an, mit welchen Worten beschreiben Sie ihm diese?

Ich glaube es ist besser nicht zu viel zu sagen, sondern zuzuhören und zuzuschauen. So erhalte ich eine ehrliche Reaktion auf meinen Wein und merke auch gleich ob es nicht nur der Beste für mich ist, sondern auch der Beste für den Weinliebhaber.

5. Was ist Ihr persönlicher Lieblingswein und warum? Haben Sie einen „Traumwein“ – unabhängig von der Region?

Ich denke, wenn man sich täglich mit Wein beschäftigt, kann man keinen Lieblingswein haben. Das wäre auf Dauer zu langweilig. Ich trinke gerne Spätburgunder und Riesling, in letzter Zeit immer öfters wieder Trollinger, weil da viel Spannendes passiert. Zum kräftigen Essen gerne Lemberger oder Chardonnay. Einen Wein den ich wirklich schätze, ist der Südtiroler Sauvignon Blanc St. Valentin von der Kellerei St. Michael-Eppan. Der erinnert mich immer an eine „traumhafte“ Zeit während des Studiums.

6. Wie würden Sie die Weinszene in Stuttgart beschreiben? Gab es hier in den letzten 10 Jahren Veränderungen?

Die Weinszene in Stuttgart ist sehr kollegial. In den letzten Jahren gab auf jeden Fall einen Generationenwechsel den man spürt. In der Stadt gibt es mit dem Lausterer by TAOS und dem Stadtbesen coole Weinbars, Naturweinhändler wie orange originals und moderne Weinstuben wie das Gasthaus Bären an der Paulinenbrücke. Die Weinhandlung Wein-Moment spricht mit Yoga-Programm und After-Work-Events das urbane Publikum an und auf dem Stuttgarter Weindorf weht seit einigen Jahren auch ein frischer Wind.

7. Sie sind als Jungwinzer auch schon ausgezeichnet worden. Sagen Sie uns 2-3 Sätze zur Jungwinzer-Szene in der Region Stuttgart“?

Es ist wirklich cool, dass gerade so viele junge Winzer in Stuttgart Gas geben. Man hilft sich und konkurriert natürlich auch und arbeitet zum Beispiel beim KESSEL-Festival oder in der Jungwinzer-Laube auf dem Weindorf zusammen. Da ist viel Dynamik drin.

8. Sie haben eine eigene Weinlinie auf den Markt gebracht? Die Kesselliebe. Was steckt dahinter?

Das sind 6 Weine aus Lagen im Stuttgarter Stadtgebiet. Die Intention ist es auf kreative Weise die Liebe zu Heimatstadt auszudrücken. Daher ziert jedes Etikett ein Fabelwesen, das eine witzige Geschichte zu einem Stuttgarter Ort erzählt. Turmrössle, Feuerseepferdle und Co. sollen unkomplizierten Weingenuss bieten mir ordentlich Lokalkolorit.

9. An welchem Ort genießen Sie Ihr Gläschen Wein am liebsten?

Ich bin total gerne in einer der Stuttgarter Weinbars oder Weinstuben im Bohnenviertel. Im Sommer am liebsten draußen entweder in der galereie kernweine in der Tübinger Straße, im NETZER oder im Suessholz am Wilhelmsplatz. Wenn Weindorf ist, schlendere ich gerne über das Fest und probiere mich durch die Weinkarten der Kollegen.

10. Abgesehen vom Wein, was ist Ihr persönlicher Geheimtipp in Stuttgart?

Wer noch nie auf einem der Stadtteilfeste war, sollte das dringend mal nachholen. Westallee, Heusteigviertelfest oder Bohnenviertelfest sind wunderschön um mal ein paar zu nennen. Ganz cool ist auch die versteckte speakeasy-Bar Holzmaler mit liebevoll gemixten Drinks. Auf dem Neckar tut sich grad auch einiges: Fridas Pier und der neue Neckar Käpt’n sorgen für eine echte Belebung des Flusses.