Gaisburger Marsch

Gaisburger Marsch

Gaisburger Marsch, Verheierte, Kartoffelschnitz und Spätzle oder Böckinger Feldgeschrei ist ein traditionelles schwäbisches Eintopfgericht.

Der Name "Gaisburger Marsch" soll daher rühren, dass im 19. Jahrhundert Stuttgarter Offiziersanwärter eine Vorliebe für einen kräftigen Ochsenfleischeintopf mit Spätzle und Kartoffeln entwickelten, welcher in der im nahen Gaisburg befindlichen Gaststätte "Bäckerschmide" serviert wurde. Da die Offiziersanwärter auf dem Weg von der Berger Kaserne in dieses Wirtshaus eine gewisse militärische Marschordnung einhalten mussten, trug das Gericht letztlich den Namen "Gaisburger Marsch". Einer anderen Version nach kamen die Gaisburger Männer angeblich in Kriegsgefangenschaft, und ihren Frauen wurde erlaubt, sie mit einer Schüssel Essen pro Tag zu versorgen. In diese Schüssel wurde alles getan, was gut schmeckte und nahrhaft war. Damit marschierten die Frauen dann jeden Tag zu ihren Männern. Im namensgebenden Stuttgarter Stadtteil Gaisburg wird die Geschichte dieses Gerichts einmal jährlich in den Sommermonaten mit einem mehrtägigen Fest gefeiert.

Der Name "Verheierte" (Verheiratete) spielt wohl auf die Verbindung der Beilagen Kartoffeln und Spätzle an.

Rezept für "Gaisburger Marsch"
(für 4 Personen)

Zutaten:

  • 500 g Siedfleisch (Bug oder Brust)
  • 500 g Rindersuppenknochen
  • 100 g Karotten
  • 100 g Knollensellerie
  • 50 g Lauch
  • 200 g Zwiebeln
  • Gewürze (Pfefferkörner, Piment, Wacholder, Nelke, Lorbeer)

Als Einlage:

  • 100 g Karotte
  • 100 g Knollensellerie
  • 100 g Lauch
  • 200 g festkochende Kartoffeln
  • 200 g Spätzle

Zubereitung:
Für die Fleischbrühe die Rinderknochen mit kaltem Wasser abspülen, in einen Topf gegeben und mit 2 – 2,5 l kaltem Wasser auffüllen. Das Wasser langsam zum Kochen bringen und die entstehenden Trübstoffe sofort abschöpfen. Das Siedfleisch und die Gewürze sowie etwas Salz zugeben und das Fleisch etwa 2-3 h mitkochen bzw. sieden lassen.

Inzwischen das Suppengemüse und die Einlage vorbereiten. Für das Suppengemüse die Karotten, Knollensellerie und Lauch gründlich waschen und klein schneiden, gerne auch Petersilienstiele und/oder andere Kräuter. Die Zwiebeln mit Schale klein schneiden (diese gibt der Brühe eine schöne Farbe!). Für die Einlage die Karotten, der Knollenselllerie und die Kartoffeln schälen. Das Gemüse in Würfel schneiden. Die Kartoffeln in kleine Schnitze oder ebenfalls Würfel.

Sobald das Siedfleisch nach der Kochzeit weich ist, entnehmen. Jetzt das Suppengemüse zugeben und für eine weitere Stunde sieden lassen. Danach mit Hilfe eines Passiertuches abseihen, damit die Brühe klar bleibt. Das Siedfleisch in Würfel schneiden, dies dient als weitere Einlage.

Die Brühe wieder aufstellen, mit Salz und Muskat abschmecken, ggf. noch etwas einkochen, damit der Geschmack kräftiger wird und darin die Kartoffeln und das Gemüse garen.

Zum Servieren die Siedfleischwürfel und Spätzle ebenfalls zugeben und vermischen. Mit Schnittlauch und frittierten Zwiebelringen servieren.

Rezept: Gasthaus zur Linde