80 Jahre nach Kriegsende – Wie können wir in Zukunft erinnern?
- Location:
- Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart
- Datum:
- 3. Juli 2025, 19:00 Uhr
Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Jacob Eder, Julia Wolrab und Christian Serdarusic, Moderation: Lisa Welzhofer (Stuttgarter Nachrichten) im Stadtarchiv Stuttgart.
2025 markiert ein bedeutsames Jahr in der deutschen Erinnerungskultur. Acht Jahrzehnte nach der Befreiung vom Nationalsozialismus stehen wir vor der Frage, wie das Gedenken an die Verbrechen und Gräueltaten des NS-Regimes in Zukunft gestaltet werden kann. Über Jahrzehnte hinweg hielten die Berichte von Zeitzeugen die Erinnerung lebendig und prägten das Bewusstsein für die Verantwortung, solche Verbrechen nie wieder zuzulassen. Doch nun stehen wir an einem Wendepunkt: Mit dem fortschreitenden Alter der letzten Überlebenden droht eine zentrale Säule der bisherigen Erinnerungskultur wegzubrechen. Gleichzeitig gewinnen rechtsextreme Strömungen an Einfluss und versuchen, die Geschichte umzudeuten oder gar zu verfälschen.
Wie kann eine lebendige Erinnerungskultur auch in Zukunft bestehen? Welche Rolle spielen Schulen, Museen und Gedenkstätten? Und wie können wir einer immer präsenteren Geschichtsverfälschung entschieden entgegentreten? Diese und weitere Fragen diskutieren Prof. Dr. Jacob Eder, Zeithistoriker und Professor für Geschichte an der Barenboim-Said Akademie, Julia Wolrab, Wissenschaftliche Leiterin am Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg und Christian Serdarusic, Fachreferent der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur Stuttgart unter der Moderation von Lisa Welzhofer (Stuttgarter Nachrichten).
Prof. Dr. Jacob Eder ist Zeithistoriker und lehrt Geschichte an der Barenboim-Said Akademie in Berlin. Er wurde mit einer mehrfach ausgezeichneten Arbeit an der University of Pennsylvania promoviert, die 2020 unter dem Titel „Holocaust-Angst“ in Deutschland erschien.
Julia Wolrab ist wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg. Sie studierte Geschichte, Islamwissenschaften und Public History und arbeitete u.a. als Referentin für Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. im Bereich der historisch-politischen Bildung.
Christian Serdarusic ist Fachreferent für Recherche und wissenschaftliche Aufarbeitung bei der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur der Stadt Stuttgart. Er studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Tübingen und Zagreb und war als Referent für Programme der politischen Bildung beim Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart tätig.
In Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stfitung für die Freiheit