Hält die Königstraße auch mal den Schnabel? Kann der Schlossplatz mucksmäuschenstill sein? Klar! In Nullkommanichts runterkommen lässt es sich direkt im großen Trubel. Zeit und Raum vergisst du bei einer Kaffeepause im „Haus der Katholischen Kirche“, im Innenhof des Alten Schlosses oder auf der Terrasse des „Amadeus“. Da werden selbst Fußgängermeile und royaler Platz plötzlich ganz ruhig.
Warmer Sandstein und ein luftiges Atrium: Schöne Architektur und Gastfreundschaft gehen im „Haus der Katholischen Kirche“ Hand in Hand. Wer mag, legt eine Pause ein. Zum Beispiel im hausinternen „Café Mela“, das neben fair gehandeltem Kaffee auch Kuchen und Frühstück anbietet. Oder beim entspannten Stöbern im Sortiment der Lederschmiede: Das Sozialprojekt der „Caritas Stuttgart“ produziert Taschen und Accessoires aus Lkw-Planen, Filz, Leder und gebrauchten Werbebannern. Wer das Gebäude nur durchquert, saugt das Ambiente des Begegnungsraums trotzdem in sich ein. In der versteckten Passage zwischen König- und Stauffenbergstraße gilt das 11. Gebot: Du sollst die Seele baumeln lassen. Om und Amen!
Der Markt auf dem Schillerplatz treibt es bunt? Eine Runde durchschnaufen kannst du im Innenhof des Alten Schlosses und seiner beliebten Café-Lounge „Dürnitz“. Wenn diese Säulengänge doch reden könnten! Wasserburg, Renaissance-Schloss, Zerstörung und Wiederaufbau haben die bewegte Geschichte des Ortes geprägt. Teile der Grundmauern gehen bis in die Zeit der Ottonen, also über 1000 Jahre, zurück. Heute beherbergt das Alte Schloss das Landesmuseum, das Kindermuseum Junges Schloss, die Schlosskirche und eine Erinnerungsstätte zu Ehren des Widerstandskämpfers Claus Graf Stauffenberg. Das Reiterstandbild im Hof ist eine Hommage an den Landesvater Württembergs: Herzog Eberhard im Bart ist stets dabei, wenn sich der Arkadenhof von seiner schönsten – nämlich klingenden – Seite präsentiert. Unter dem wachsamen Blick der Statue kannst du dich während eines Hofkonzertes entspannt zurücklehnen.
Gastfreundschaft à la Altes Schloss: Schon im Mittealter diente die Dürnitz als geheizter Gemeinschaftsraum und Speisesaal. Das riesige Foyer des Landesmuseums schließt sich auch heute an diese Nutzung an. Es ist ein Treffpunkt für alle: Gäste kommen im Café und im Lounge-Bereich zusammen. Hier wird gearbeitet, gelesen oder einfach nur ein Päusle genossen. Für Kinder stehen Bücher zur Verfügung, Still- und Wickelmöglichkeiten finden sich auf den Frauen- und Herrentoiletten. Stuttgart-Torte, Himbeer Royal oder Träubleskuchen? Die Café-Vitrine verheißt süße Stunden. Oder salzige? Mit Quiche und der obligatorischen Butterbrezel auch kein Problem. Dazu Kaffee oder Kessler Sekt, fertig ist der Wohlfühlmoment. Den genießen die Gäste im Sommer auch im Renaissance-Innenhof. Durch das Fenster winkt Eberhard im Bart und wedelt mit dem Schwert in der Luft herum. Last-Minute-Mitbringsel-Suchende toben sich noch kurz im Museumsshop aus und stöbern einmal quer durch Stuttgart-Bücher, Brezel-Schmuck, Museumsmemory und Springerle-Formen.
Das „Amadeus“ ist Stuttgarts stille Oase – direkt am vorlauten Charlottenplatz. Nur wenige Minuten von der Königstraße entfernt können Väter und Mütter die Kinder getrost aus den Augen lassen. Im Innenhof des Alten Waisenhauses finden die Kleinen schließlich genug Platz zum Toben. Und die Eltern und sonstigen Erwachsenen? Machen es sich unter den alten Bäumen gemütlich und schwelgen in der international angehauchten Wirtshausküche.
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