Leibfriedscher Garten Stuttgart
Kurz vor dem Pragsattel thront ein kleiner, grüner Aussichtshügel inmitten einer Verkehrsinsel. Über kunstvolle Seilnetzbrücken ist der Leibfriedsche Garten für Spazierende und Radelnde zugänglich. Von der kegelförmigen, künstlich aufgeschütteten „Bastion Leibfried“ kannst du in 309 Metern Höhe einen recht unbekannten Blick über die Stadt genießen. An schönen Tagen lässt sich das Panorama der Schwäbischen Alb erkennen. Davor: das Neckartal, Weinberge, die bewaldeten Ränder des Kessels. 1875 ließ der Schokoladenproduzent Eduard Moser an diesem Standort eine Villa samt englischem Garten und Grotte bauen. Später ging das Anwesen auf den Privatier Karl Ernst Leibfried über. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Anwesen zerstört und verwilderte. Zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 wurde das Gelände aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und zum Bindeglied zwischen Wartberg und Rosensteinpark inszeniert. Der Bildhauer Hans-Dieter Schaal gestaltete die Überreste der Villa als begehbares Kunstobjekt. Mittlerweile sind die Stege der Kunststation Villa Moser selbst zur Ruine geworden – und immer noch haftet dem Ort eine romantisch-verwilderte Atmosphäre an.